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Ingwer, die Wurzel mit dem Feuer im Herzen

  • Autorenbild: Saskia
    Saskia
  • 1. Aug.
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 2. Aug.

Bist du bereit, mehr über eine faszinierende Pflanze zu erfahren, die sowohl in der Küche als auch in der Medizin seit Jahrtausenden eine wichtige Rolle spielt? Die Pflanze ist scharf, kräftig, vielseitig und nicht nur ein Gewürz, sondern auch ein wahres Allheilmittel.


Eine jahrhundertlange Reise


Die Geschichte des Ingwers ist so vielseitig und faszinierend wie die Pflanze selbst. Seine Reise durch die Jahrhunderte beginnt in den tropischen Regionen Asiens, wo Ingwer, auch Zingiber officinale genannt, seit über 5000 Jahren ein fester Bestandteil der traditionellen Medizin ist. Seine heilenden Eigenschaften und sein einzigartiges Aroma haben ihn über die Jahrtausende hinweg zu einer der bekanntesten Pflanzen weltweit gemacht. Doch wie hat der Ingwer es geschafft, sich von einer regionalen Heilpflanze zu einem globalen Superstar der Küche und Medizin zu entwickeln?


Er stammt ursprünglich aus den feuchten, tropischen Gebieten Südostasiens, insbesondere aus Indien, China und Malaysia. Schon in der Antike wurde Ingwer wegen seiner zahlreichen heilenden und aromatischen Eigenschaften geschätzt. In Indien, dem Mutterland des Ayurvedas, wurde Ingwer als „Allheilmittel“ angesehen, das sowohl den Körper als auch den Geist stärkt. Hier fand die Wurzel Anwendung bei der Behandlung von Verdauungsproblemen, Erkältungen, Schmerzen und vielen anderen Beschwerden.

Die Chinesen wiederum erkannten die Heilkraft von Ingwer und setzten ihn nicht nur in der Küche ein, sondern auch in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). In der TCM wird Ingwer als wärmend angesehen und hilft, das „Qi“ (die Lebensenergie) zu regulieren und Blockaden zu lösen. Auch in der chinesischen Kultur wurde Ingwer als wertvolles Gut betrachtet, das den Körper von innen heraus stärkt.


Bereits im 1. Jahrhundert v. Chr. fand Ingwer seinen Weg über die Handelsrouten nach Europa. Die alten Römer und Griechen begannen, Ingwer in ihrer Küche zu verwenden, und erkannten die gesundheitlichen Vorteile der Wurzel. Sie schätzten Ingwer vor allem als Gewürz, das den Speisen eine angenehme Schärfe und ein unverwechselbares Aroma verlieh. In der römischen Antike war Ingwer ein Luxusgut, das hauptsächlich von den Wohlhabenden konsumiert wurde. Man kann sich vorstellen, dass Ingwer als teures Gewürz in prachtvollen Festmahlen auf den Tischen der Reichen landete. Ingwer war ein wichtiger Bestandteil des Handels mit Gewürzen und erreichte so nicht nur Europa, sondern auch den Nahen Osten und Nordafrika.


Mit der Renaissance und dem Zeitalter der Entdeckungen gewann Ingwer weiter an Bedeutung. Im 15. und 16. Jahrhundert, als europäische Seefahrer und Entdecker neue Handelsrouten erschlossen, nahmen die Ingwerproduktion und -verbreitung weltweit zu. Auch die Engländer waren große Fans des scharfen Gewürzes, und während des 17. Jahrhunderts wurde Ingwer zunehmend als Bestandteil von Kuchen und Gebäck genutzt, besonders in Großbritannien.

Im 18. Jahrhundert begannen die Engländer, Ingwer auch in Form von kandierten Ingwerstücken als Süßigkeit zu genießen. Gleichzeitig wurden die ersten Ingwerbier-Rezepte entwickelt, die in den Kolonien von Großbritannien populär wurden und bis heute in Form von Ingwerlimonade und Ingwerbier weltweit bekannt sind.


In der heutigen Zeit ist Ingwer aus der Küche der ganzen Welt nicht mehr wegzudenken. Von Asien über Europa bis Amerika und darüber hinaus ist Ingwer ein essenzielles Gewürz in vielen kulinarischen Traditionen. In der westlichen Küche findet man Ingwer in herzhaften Gerichten wie Currys und Marinaden, aber auch in süßen Leckereien wie Ingwerbrot und Ingwerkeksen. Ingwer wird in Form von Kapseln, Tees, Extrakten und als Bestandteil von Nahrungsergänzungsmitteln verwendet, um das Immunsystem zu stärken, die Verdauung zu fördern und sogar bei der Schmerzlinderung zu helfen.


Mehrere Ingwerknollen in einem Korb

Ideal für den Start in den Tag


Wenn du morgens einen Energie-Kick benötigst, ist Ingwer das perfekte Mittel. Ein frischer Ingwer Shot oder ein Ingwertee steigert die Durchblutung, aktiviert das Nervensystem und hilft, den Tag mit mehr Energie und Fokus zu beginnen. Auch in Form von Smoothies oder als Zutat im Frühstücks-Müsli ist Ingwer eine tolle Möglichkeit, den Stoffwechsel anzukurbeln.

In einem anderen meiner Blogartikel findest du die genauen Angaben, die du benötigst, um dir deine eigenen Sommer-Shots zu kreieren. Den direkten Artikel findest du hier: Einfache und gesunde Rezepte mit Kurkuma.


Die Wirkung von Ingwer auf Körper und Geist


Er ist eine jahrtausendalte Heilpflanze, die in vielen Kulturen als wahre Wunderwurzel gilt.

Seine Schärfe verdankt er primär dem Inhaltsstoff Gingerol, einem natürlichen Scharfstoff, der ähnlich wie Capsaicin im Chili wirkt. Nur deutlich komplexer. Im Körper entfaltet Gingerol eine erstaunliche Bandbreite an Wirkungen. Entzündungshemmend, antioxidativ und durchblutungsfördernd. Kein Wunder also, dass Ingwer traditionell bei Erkältungen, Magenbeschwerden, Übelkeit und sogar Migräne eingesetzt wird. Gingerole haben eine nachgewiesene entzündungshemmende Wirkung, die mit jener von Ibuprofen vergleichbar ist, jedoch ohne die typischen Nebenwirkungen. Sie hemmen die Produktion von entzündungsfördernden Botenstoffen wie Prostaglandinen und Zytokinen. Doch nicht nur für den Körper hat die Wurzel heilende Kräfte. Auch unser Geist profitiert von ihm. Er liefert uns enorm viel Energie. In der ayurvedischen Medizin wird er genutzt, um innere Kälte, Trägheit und emotionale Schwere zu vertreiben. Er regt den Stoffwechsel an, stärkt das Immunsystem und wird sogar mit einer verbesserten Konzentration und mentaler Klarheit in Verbindung gebracht.

Ingwer als Antioxidans. Wie er freie Radikale bekämpft und die Zellen schützt.


Antioxidantien sind Substanzen, die helfen, freie Radikale im Körper zu neutralisieren. Freie Radikale entstehen als Nebenprodukte des Stoffwechsels und werden durch äußere Faktoren wie UV-Strahlung, Umweltverschmutzung oder ungesunde Ernährung verstärkt. Diese instabilen Moleküle können Zellen und Gewebe schädigen, was im Laufe der Zeit zu chronischen Krankheiten, frühzeitiger Hautalterung und sogar zu Krebs führen kann. Die antioxidativen Eigenschaften von Ingwer beruhen hauptsächlich auf den Gingerolen, den bioaktiven Verbindungen in der Wurzel. Diese Gingerole haben sich in zahlreichen Studien als äußerst wirksam im Kampf gegen oxidative Stressbelastung erwiesen. Sie können freie Radikale fangen, indem sie Elektronen abgeben und so die schädlichen Moleküle stabilisieren. Auf diese Weise schützen sie die Zellen vor Schäden, die durch oxidative Prozesse verursacht werden.


Verschiedene Arten von Ingwer


Arten

Erkennungsmerkmale

Herkunft

Klassischer Ingwer

Meistverbreitete Sorte. In Supermärkten zu finden. Goldene Farbe mit leicht faseriger Innenseite.

Südostasien

Blauer Ingwer

Seltenere Variante. Auffällig bzgl. der bläulichen Tönung, der Schale und des frischen Aromas.

Südostasien

Jamaika Ingwer

Weniger scharf, dafür sehr aromatisch. Die Wurzel ist kleiner und feiner als die vom klassischen Ingwer.

Jamaika

Galgant, weißer Ingwer

Weniger scharf, mit mildem, pfeffrigem Geschmack.

Südostasien

Bengalischer Ingwer

Sehr scharf, da er wild wächst. Die Wurzel hat eine dunkle, graue Farbe und einen besonders intensiven Geschmack.

Indien

Wilder Ingwer

Sehr scharf, da er wild wächst. Die Wurzel hat eine dunkle, graue Farbe und einen besonders intensiven Geschmack.

Asien

Roter Ingwer

Rötliche Schale. Milderer Geschmack, starke Schärfe.

Asien

Hawaiianischer Ingwer

Zarte, rote Wurzel. Mild, fast süßen Geschmack.

Hawaii

Wenn du noch spezifischere Informationen über die verschiedensten Ingwerarten erfahren möchtest oder dir Rezeptideen fehlen, schaue dir gerne meine anderen Blogartikel an.


 
 
 

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