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Blaubeeren, das blaue Gold der Wälder

  • Autorenbild: Saskia
    Saskia
  • 3. Mai
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 2. Aug.

Heidelbeere oder Blaubeere? Eine Frucht mit vielen Namen.


Jeder kennt und liebt sie. Die kleine blaue Beere, die sich still und scheinbar unter grünen Blättern verbirgt. Für manche ist sie schlicht die Heidelbeere und für andere die Blaubeere. Im Alpenraum hört man tatsächlich auch auf den Namen Moosbeere. Doch meinen wir wirklich immer dieselbe Frucht? Tatsächlich gibt es zwischen den Bezeichnungen nicht nur sprachliche Unterschiede, sondern auch botanische Feinheiten, die gerne übersehen werden.


Die echte Heidelbeere (vaccinium myrtillus) wächst wild in unseren Wäldern, primär in Höhenlagen und auf sauren Böden. Sie ist kleiner, schmeckt intensiv aromatisch und färbt nicht nur Zunge und Finger, sondern auch ihr Fruchtfleisch tief violett.
Die Kulturheidelbeere (vaccinium corymbosum) stammt ursprünglich aus Nordamerika und wird bei uns meist auch als Blaubeere bezeichnet. Sie ist größer und ihr Fruchtfleisch ist hell und sie färbt kaum.

Beide zählen zur Gattung der Heidelbeeren, doch die wild wachsende Waldheidelbeere enthält deutlich mehr Anthocyane, also jene blau-violetten Pflanzenfarbstoffe, die für viele ihrer gesundheitsfördernden Eigenschaften verantwortlich gemacht werden. Doch egal, wie wir sie nennen, gemeint ist größtenteils eine der heilsamsten Gaben unserer Natur. Sie gilt als wahres Superfood und wird von immer mehr Menschen geschätzt und geliebt.


Viele Blaubeeren in einer Schüssel

Warum gilt die Blaubeere als Superfood?


Die Beere ist voll mit wertvollen Inhaltsstoffen und ihrer vielseitigen Wirkung auf unsere Gesundheit. Sie ist besonders reich an Antioxidantien, allen voran den Anthocyanen. Das sind jene Pflanzenfarbstoffe, die den Beeren ihre tiefblaue Farbe verleihen und unsere Zellen vor oxidativem Stress schützen können. Das ist nicht nur ein Schutz. Die in Blaubeeren enthaltenen Antioxidantien wirken wie eine Art natürlicher Schild gegen die Prozesse der freien Radikale. Diese entstehen durch Umweltgifte, Stress oder schlechte Ernährung und stehen in Verdacht, den Alterungsprozess zu beschleunigen und chronische Krankheiten zu begünstigen. Ebenso liefern Blaubeeren Vitamin C, Vitamin K, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, die entzündungshemmend wirken und das Immunsystem stärken können. Studien zeigen, dass regelmäßiger Blaubeerkonsum die Gehirnfunktion, das Herz-Kreislauf-System und sogar die Darmflora positiv beeinflussen kann. Somit nennt man die Beere teilweise auch „Brainfood“. Zudem sind sie leicht verdaulich, kalorienarm und für die meisten Menschen gut verträglich. Sie ist nicht nur super gesund, sondern auch vielseitig einsetzbar und sie beinhaltet einen echt intensiven Geschmack. Dieses Superfood wächst zum Glück direkt vor unserer Haustüre.


Getrocknet, gekocht oder fermentiert?


Die Beere ist schon lange vor dem Aufsehen als Superfood ein geschätztes Heilmittel in der Volksmedizin. Getrocknete Blaubeeren gelten als bewährtes Hausmittel gegen Durchfall und Magenbeschwerden. Die enthaltenen Gerbstoffe wirken adstringierend, also zusammenziehend, auf die Schleimhäute, und helfen dabei, den Darm zu beruhigen. Noch heute findet man die Beeren in getrockneter Form in naturheilkundlichen Apotheken und Kräutertees zur Linderung von Verdauungsproblemen.

Auch gekochte Blaubeeren, die oft als Mus oder Kompott zubereitet werden, dienen nicht nur dem Genuss. In der Volksheilkunde wurden sie verwendet, um den Körper bei Erkältungen zu stärken oder um Fieber zu senken. Durch das Erhitzen werden zwar einige hitzeempfindliche Vitamine reduziert, doch die farbgebenden Anthocyane bleiben zum großen Teil erhalten, sowie ihre entzündungshemmende Wirkung. Bei der Fermentierung werden die Beeren in Salzake eingelegt, wodurch ein probiotisches Lebensmittel entsteht. Dieses fördert die Darmgesundheit und verlängert die Haltbarkeit. Sie können süß, sauer oder leicht herb schmecken und passen wunderbar zu herzhaften Gerichten oder Salaten. Mit diesen alten Methoden können wir die volle Kraft der Natur nutzen und bewahren.


Rezeptideen zu getrockneten, gekochten und fermentierten Blaubeeren.


Blaubeertee (getrocknet):


Zutaten


  • 1 EL getrocknete Blaubeeren

  • 250 ml Wasser


Zubereitung


  1. Wasser kochen

  2. Die getrockneten Beeren mit dem kochenden Wasser übergießen

  3. 10–15 Minuten zugedeckt ziehen lassen


Trinke den Tee lauwam und am besten schluckweise über den Tag verteilt. Er wirkt leicht stopfend und beruhigt die Schleimhäute. Eignet sich perfekt bei leichtem Durchfall, oder Reizdarm.


Wildes Blaubeerkompott mit Zimt und Nelke (gekocht):


Zutaten


  • 250g frische oder gefrorene Blaubeeren

  • 1 TL Honig oder Ahornsirup

  • ½ Tl Zimt

  • 1 Nelke

  • 1 TL Zitronensaft (optional)


Zubereitung


  1. Die Beeren mit 2–3 EL Wasser, Zimt und der Nelke in einem Topf aufkochen

  2. Bei kleiner Hitze ca. 10 Minuten köcheln lassen, bis ein Kompott entsteht

  3. Honig und Zitronensaft unterrühren, die Nelke entfernen


Tipp: Warm wirkt das Kompott beruhigend auf die Schleimhäute, leicht schweißtreibend und stärkt die Abwehrkräfte. Eignet sich perfekt bei ersten Erkältungserscheinungen.


Probiotische Blaubeeren in Salzlake


Zutaten


  • 200g frische Blaubeeren

  • 200 ml Wasser

  • 6g Salz

  • 1 Zweig frischer Thymian

  • 1/2 TL Pfefferkörner


Zubereitung


  1. Salz im Wasser vollständig auflösen

  2. Beeren mit Thymian und Pfeffer in ein sauberes Schraubglas geben

  3. vollständig mit der Salzlake bedecken

  4. Glas locker verschließen und für 5-7 Tage bei Zimmertemperatur fermentieren, dann in den Kühlschrank stellen


Tipp: Die Blaubeeren schmecken fermentiert herb-säuerlich und passen hervorragend zu Käseplatten, Wildgerichten oder als überraschendes Extra in Salate.


Blaubeeren am Strauch

Modernere Rezeptideen mit der Wunderbeere


Blaubeer-Porridge


Zutaten


  • 100g Haferflocken nach Wahl

  • 200 ml Milch oder Naturjoghurt

  • 1 TL Chiasamen

  • 1 TL Honig (optional)

  • 1 Handvoll frische oder gefrorene Blaubeeren

  • Toppings nach Wahl: Nüsse, Kokosflocken, Zimt, oder Banane


Zubereitung mit Joghurt


  1. Haferflocken und Chiasamen mit Joghurt mischen und für etwa 15 Minuten einweichen lassen

  2. Honig einrühren und Blaubeeren unterrühren

  3. Toppings nach Wahl hinzufügen


Zubereitung mit Milch


  1. Haferflocken und Chiasamen in der Milch in einem kleinen Topf auf mittlerer Hitze unter Rühren köcheln lassen

  2. Nach ca. 3 Minuten die Blaubeeren unterrühren. Sie platzen beim Erwärmen leicht auf und färben den Porridge violett

  3. Sobald die gewünschte Konsistenz erreicht ist, die Mischung in eine Schale geben, mit Toppings bestreuen und nach Wunsch süßen



Blaubeer-Smoothie

Zutaten


  • 1 Banane

  • 50g Haferflocken

  • 100g Blaubeeren

  • 200 ml Milch

  • 1 TL Leinöl oder Kokosöl

  • 1 TL Zimt und/oder Chiasamen (optional)


Zubereitung


  1. Alle Zutaten in einen Mixer geben und pürieren

  2. In ein Glas füllen und direkt genießen


Tipp: Wenn du den Smoothie proteinreicher gestalten möchtest, kannst du noch einen Scoop Proteinpulver deiner Wahl hinzufügen.


Blaubeer-Energyballs


Zutaten für etwa 10 Kugeln


  • 100g entsteinte Datteln

  • 50g gemahlene Mandeln oder Walnüsse

  • 2 EL Blaubeeren

  • 1 TL Kakao

  • 1 TL Kokosöl

  • Optional: 1 Prise Salz, Vanille, Zimt, oder etwas Zitronenabrieb


Zubereitung


  1. Alle Zutaten in einen leistungsstarken Mixer hinzufügen

  2. Mixen, bis eine formbare Masse entsteht. Bei Bedarf etwas Wasser hinzufügen

  3. Hände befeuchten und kleine Kugeln formen

  4. Nach Wunsch kannst du diese in Kokosflocken, Kakaopulver oder gehackten Nüssen wälzen

  5. Für etwa 30 - 60 Minuten im Kühlschrank fest werden lassen


Tipp: Wenn du sie im Kühlschrank in einer Dose lagerst, halten sie für etwa 1 Woche.


Welche Blaubeeren sind wann die beste Wahl?


Wenn du die volle Kraft der Beere nutzen möchtest, solltest du beim Kauf genau hinsehen. Denn wie bei uns Menschen gilt auch: Nicht jede Beere ist gleich.

Frische Beeren aus der Region sind zur Erntezeit zwischen Juni und August ideal. Sie haben einen kurzen Transportweg, sind aromatischer und nährstoffreicher. Die Beeren sollten prall, trocken und mit gleichmäßiger Blaufärbung sein und einen kleinen silbrigen Reif enthalten. Der Reif ist ein natürlicher Schutzfilm, kein Makel. Solltest du Schimmel oder matschige Stellen an den Beeren entdecken, ist dies ein Zeichen für Überlagerung.

Außerhalb der Saison, also von September bis Mai, kannst du zur tiefgefrorenen Blaubeere greifen. Diese werden direkt nach der Ernte schockgefrostet und enthalten oft mehr Vitamine als weit gereiste Frischware.


Getrocknete Blaubeeren sind besonders dann geeignet, wenn du Zucker reduzieren und natürlich auch außerhalb der Saison keine Beeren mit langem Importweg kaufen möchtest. Sie eignen sich perfekt als Topping oder Snack. Hier solltest du aber unbedingt immer einen Blick auf die Zutatenliste werfen. Ideal sind entsprechend ungesüßte Varianten ohne Zusatzstoffe oder Sonnenblumenöl.

 
 
 

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